Dienstag, 27. April 2010

Bush Tucker

Zur allgemeinen Info: Tucker bedeutet Essen. Ich ging also auf eine Tour, die uns lehrte, was wir von der Natur alles essen können, falls wir mal im Busch landen und am verhungern sind ;-) Er erzählte aber auch viel über die anderen Pflanzen, es war eine interessante Reise durch den Busch.

Der Baobab ist ja bekannt dafür, Wasser zu enthalten. Doch auch seine Frucht ist essbar. Wenn auch immer man eine Baobab-Nuss findet, kann man sie aufschlagen und erhält weisses, gummiges Zeug. Ist es trocken, wird es Bush-Popcorn genannt - es schmeckt aber noch lange nicht so gut wie richtiges Popcorn o.O


Schliesslich kamen wir an einen Ort mit einigen, pinkigen Blumen. Ich fotografierte sie, ohne zu wissen, dass dies ein wichtiges Zeichen für Nahrung ist.


Die Pflanze heisst Parakeelia und wenn man sie ausreisst, sieht man eine kleine Wurzel, an der man kauen kann. Ich habs gemacht, aber ehrlich gesagt: Ich würde es nur wieder machen, wenn ich tatsächlich am verhungern wäre ;-)


Dann kamen wir zu einem Baum, der "Stinkwood Tree" genannt wird. Sein Holz ist sehr trocken, man sieht viele Äste am Boden liegen und denkt, das sei perfekt für ein kleines Lagerfeuer. Das Problem: Es stinkt! Sobald man es anzündet, raucht es grauenhaft und den Gestank bringt man fast nicht mehr weg.
Hier habe ich die Frucht davon, und nun an alle HP-Fans: Yeah, ich habe den Snitch gefangen ;-)


Ok, das hat hier jetzt auch wieder nichts mit der Nahrung selber zu tun, aber dies hier nennt man Pandanus. Das sieht ja ganz harmlos aus, doch es hat kleine Stacheln und sie sind echt schlimm! Die bleiben in der Haut stecken und man kann dann alle einzeln rausziehen - ich spreche aus Erfahrung ^^ Es kann einen auch schneiden, je nach dem, wie man es berührt. Am besten also einen grossen Bogen darum machen.


Nun kommen wir zu einer schönen Blume, genannt Walkabout Weed, die jedoch äusserst giftig ist. Der Tour Guide erzählte uns, dass er sie ausreisst, wo auch immer er sie findet. Denn manchmal fressen die Pferde diese Pflanze und werden davon krank und können auch sterben. Also Hände weg davon!


Als nächstes haben wir mal wieder etwas essbares. Hier ist es zwar noch grün, aber später wird die Konkaberry blau und man kann sie essen. Den Geschmack kann ich nicht beurteilen, da ich sie nicht probiert habe. Eigentlich dachte ich ja, dass dies eine wilde Passionsfrucht ist, doch anscheinend habe ich das Falsche fotografiert - shit happens xD


Das hier nennt man Black Spear Grass. Ihr seht, wie es sich ineinander verflochten hat. Dies passiert während der Trockenzeit.


Sobald aber Wasser darauf kommt, also während der Regenzeit, öffnen sich die kleinen Gräser und trennen sich voneinander. Wir machten den Test, indem wir Wasser darüber gossen - es war echt interessant, es sah aus wie in einem Film, wenn man die Zeit vorspult und eine langsame Aktion schneller sieht!

Und hier kommen wir zu etwas ganz besonderem. Früher hatte man ja nicht einfach so warmes Wasser. Was ihr hier seht, ist ein Donkey Hot Water System.


Der silberne, grosse Behälter enthält das gesammelte Regenwasser. Dies fliesst dann in dieses kleine Fass, die ihr ganz rechts seht. Dort muss man ein Feuer entfachen, unter diesem Fass, damit das Wasser erhitzt wird. Und in dem Häuschen kann man dann eine heisse dusche nehmen ;-)

Und das wars von meinem Trip durch den Busch! :-)


My little Aussie note: I had two great weeks at El Questro. Tomorrow I leave this place and go back to Kununurra, where I try to find a tour to the Bungle Bungles. After that I have a family in Kathrine. Hope you're all good and keep up on my travels. Talk to you soon!

Freitag, 23. April 2010

Amalia Gorge

An einem schönen Morgen wurde ich von einer Angestellten von El Questro an einen Ort gefahren, von wo aus man zur Amalia Schlucht laufen kann. Der Marsch dauerte 45 Minuten, aber auch nur, weil ich ständig auf das Mädchen von Taiwan warten musste, weil sie es nicht gewohnt war zu wandern und auch nur einfache Strassenschuhe ohne Profil an hatte – perfekt um zu klettern -.-
Wie auch immer, es war total schön und wir liefen ständig am Fluss entlang.



Schliesslich kamen wir beim grossen Wasserfall an: Endstation der Schlucht. Das Wasser war ziemlich kalt und es dauerte eine Weile, bis ich hinein ging und herum schwamm. Und keine Angst: es hat keine Krokodile dort ;-)



Der Wasserfall hört ein paar Wochen nach der Regenzeit auf zu fliessen, da dies der einzige Gorge ist in El Questro, der nicht von einer Quelle kommt, sondern von Regenwasser. Ich hatte also Glück, genau zu dieser Zeit hier zu sein, ansonsten wäre hier alles trocken.
Ich machte an diesem Tag so viele Fotos, dass ich am Schluss keinen Platz auf meiner Speicherkarte mehr hatte. Dies war mein letztes und eines der interessantesten Fotos:

Mittwoch, 21. April 2010

Spuckende Fische

Wie schon erwähnt, darf ich in El Questro Wilderness Park auf jede Tour gratis mit. Die erste Tour, die ich begleitete, war die Chamberlain Cruise. Wir fuhren zum Chamberlain River, um dort auf ein Boot umzusteigen und über die Geschichte des 150km langen Flusses und seine Umgebung zu hören.



Die Felsen sind ursprünglich weiss, doch durch verschiedene Materialien und die Luftfeuchtigkeit werden die Felsen rot. Sie rosten ;-)

Schliesslich kamen wir an einen Ort, an dem es von Fischen nur so wimmelte. Es sind aber keine "normalen" Fische, es sind spuckende! Sehen sie etwas in den Bäumen oder irgendwo ausserhalb vom Wasser, das glänzt oder nach was Essbarem aussieht, spucken sie es an, damit es ins Wasser fällt und sie es schnappen können.


Leider können sie nicht unterscheiden, was Futter und was Kamera ist, deshalb habe ich bald aufgehört, sie zu fotografieren -.-

Freitag, 16. April 2010

6516km: Kununurra

Nach einer dreistündigen Fahrt kam ich in Fitzroy Crossing an. Viele Leute rieten mir davon ab, in dieser „Stadt“ zu übernachten, weil 90% der Einwohner Aborigines sind und die oftmals betrunken sind, Schlägereien veranstalten und viel auch geklaut wird. Doch auf dem Campingplatz war das zum Glück kein Problem.

Leider regnete es zuvor und die Strassen zwischen den einzelnen Campingplätzen sah aus wie ein Fluss.


Die Frau an der Rezeption meinte, es käme in dieser Nacht erneut zu Regenfällen, die hier ja besonders stark ausfallen. Somit entschied ich mich, im Auto zu übernachten und mein Zelt nicht aufzustellen. Zu meinem Ärger regnete es aber die ganze Nacht kein einziges Tröpfchen.

Am nächsten Tag ging es auf eine lange Fahrt, von Fitzroy Crossing nach Halls Creek, dort ein kurzer Stopp um zu Tanken und etwas zu Essen zu kaufen, und dann weiter bis Kununurra. Dazwischen gab es zwei Roadhouses (Tankstellen mit kleinem Shop und Restaurant), ich bekam jedesmal gratis einen Kaffee, weil ich auftankte und weil ich der Fahrer bin ;-)

Die Strecke war sehr schön zu fahren, es gab viele Hügel (für Australier wohl eher Berge) und Kurven, es war also nicht so langweilig wie von Port Hedland nach Broome, als es 600km nur geradeaus ging. Und die Landschaft war traumhaft!

In Kununurra verbrachte ich eine Nacht im Backpacker, dann ging es weiter nach El Questro. Das ist ein Wilderness Park, der verschiedene Touren organisiert und der mein neues Zuhause für die nächsten paar Wochen sein wird. Um dahin zu kommen, musste ich eine kurze Zeit auf die Gibb River Road, die normalerweise nur für 4WD zugänglich ist. Ich erkundigte mich zuvor jedoch und bekam die Info, dass es nur an ein paar Stellen evtl. etwas nass sein kann vom Fluss, aber es müsste mit meinem Auto schon gehen.

Die folgenden Bilder zeigen, wie gut es ging ;-)




Nebst den Flüssen hat die Gibb River Road aber auch seine schöne Seiten:


300 Meter vor dem El Questro Homestead war erneut ein Fluss, den ich diesmal aber nicht überqueren konnte. Es war zu tief und so liess ich mein Auto stehen und holte beim Homestead jemanden, der mit dem 4WD mein Gepäck holte. Während ich zu Fuss den Fluss überquerte, wurde es mir auf einmal unheimlich, weil mir plötzlich in den Sinn kam, dass hier ja viele Krokodile unterwegs sind. Wie ich dann später erfuhr, handelt es sich hier aber um Süsswasser-Krokodile (sogenannte Freshies), und anscheinend machen die nichts. Einem begegnen will ich aber trotzdem lieber nicht ;-)


My little Aussie note: I arrived save in El Questro after a long drive from Derby to Fitzroy Crossing (slept there on night at the Caravan Park) and to Kununurra. Halls Creek wasn’t as bad as I thought it was, thinking about Wolfe Creek and that sort of thing ;-) And the drive was very nice, the landscape was much more interesting than the road from Port Hedland to Broome. Anyway, I’m staying at El Questro now, and this is paradise! I can go on any tour available, for free, all the people are very nice and I even have wireless in my room. And as there are not so many people at the moment, I have a real room and don’t have to sleep in a tent, like they said in the wwoof-book. So I’m quite happy here and I think I’ll stay here longer than planned :-)

Montag, 12. April 2010

5542km: Derby

Vor einer Woche kam ich also in Derby an. Es ist ein Kaff, das vor allem durch die Baobabs bekannt ist. Man kann zwar nicht viel unternehmen, doch das Wichtigste ist da:

-Supermarket
-Elektrogeschäft
-Schwimmbad
-Camping- und Sportgeschäft
-Pub

Auf der Farm haben wir viele Pferde, ich durfte einmal auch reiten. Das Haus und die Zimmer haben alle keine Klimaanlage, nur Ventilatoren. Es ist sehr heiss und feucht hier, doch man gewöhnt sich irgendwie mit der Zeit daran.

Als ich einen kleinen Ausflug in die Stadt machte und in ein Geschäft ging, war ich hin und weg, mal wieder eine Klimaanlage zu haben ;-)

Viel zu Fotografieren gab es halt leider nicht, deshalb habe ich hier das Titelbild von der Homepage der Farm. Nächstes Mal kommen dann wieder eigene Bilder.


My little Aussie note: I was staying in Derby for a week, on Birdwood Downs Station. Tomorrow I'm leaving, together with a girl from Taiwan, to Kununurra. I will stay at El Questro. This place does wilderness tours and stuff, so I'm looking forward to goiong to this place and see a lot of nice gorges and waterfalls of the Kimberleys.

Donnerstag, 8. April 2010

Staircase to the moon

Ab dem April sieht man für einige Zeit ein Naturereignis der besonderen Art: Eine Treppe hoch zum Mond, genannt „Staircase to the moon“. Um acht Uhr warteten ich und viele andere Touristen gespannt auf den Mondaufgang. Kurz nach acht Uhr stieg die rot-gelbe Kugel aus dem Meer und schien über das Wasser, so dass es wie eine Treppe aussah.


Schliesslich war meine Zeit in Broome vorbei und ich machte mich auf den Weg nach Derby. Kurz vor meiner Ankunft sah ich einen riesigen Baobab, der als „Prison Boab Tree“ bezeichnet wird. Hier wurden nämlich früher tatsächlich Leute gefangen gehalten! Und zwar war es ein Ruheort für Gefangene auf dem Weg nach Derby. Heutzutage ist der Baum umzäunt und es wird auch nicht empfohlen, hinein zu gehen, da häufig Schlangen darin hausen.

Samstag, 3. April 2010

Perlen in Cygnet Bay

Eine Woche lang war ich auf einer Pearl Farm in Cygnet Bay. Hier habt ihr eine kleine Karte, die ich im Internet gefunden habe. Wenn ihr bei Broome hoch geht bis zum Spitz, dort war ich ;-)


Insgesamt hat die Farm 400‘000 Austern in ihrer Perlenzucht. Diese müssen ständig gesäubert werden, dafür haben sie etwa 30 Mitarbeiter, die während zehn Stunden am Tag für jeweils zehn Tage am Stück (danach haben sie fünf Tage frei) mit dem Boot aufs Meer gehen und die Oyster säubern. An einem Morgen habe ich die Crew begleitet und fünf Stunden lang mitgearbeitet.

Zuerst fuhren wir mit einem kleinen Alu-Boot hinaus, wo wir dann grössere Boote fanden. Wir teilten uns auf, so dass es 3-4 Arbeiter pro Boot hatte.


Damit fuhren wir zum „Arbeitsort“. Es gab lange Reihen, bestehend aus schwarzen Bojen. Es dauerte eine Weile, bis wir am richtigen Ort waren und das dicke Seil, an dem die Bojen befestigt waren, mit einem Anker hochheben konnten.


Die Oyster befinden sich in einem Gitter, das sieht so aus.


Es hat jeweils zwei solche Gitter zwischen den einzelnen Bojen. Nachdem das Seil hochgezogen wurde, muss einer das Seil und die Bojen säubern. Dann hebt er die Gitter heraus und schiebt sie durch eine Maschine, in der sie mit Hochdruck gesäubert werden. Wenn man sie direkt aus dem Wasser zieht, kann man die Austern gar nicht erkennen, dann sieht es nämlich so aus:


Hier seht ihr, wie das Seil und sie Bojen gesäubert werden, daneben steht der Hochdruckreiniger.


Kommen die Gitter aus der Maschine, arbeiten zwei Personen daran, die Austern von kleinen Muscheln zu befreien. Dazu hauen sie wie wild auf der Auster herum. Ich brauchte jeweils für eine Auster so lange, wie die anderen für drei brauchten ^^


Manchmal gab es Löcher in den Gittern, dann musste man sie mit einem Stück Schnur flicken. Es war ganz schön schwierig, mit diesen dicken, roten Handschuhen einen Knoten zu machen. Wenn das Gitter aber gebrochen war, musste man alle Austern raus nehmen und sie in ein neues Gitter legen.

Ab und zu hatte es auch tote Austern dabei. Die waren geöffnet und man konnte sehen, dass das Tier weg war. Manchmal fanden wir eine Perle, meistens aber war sie einfach leer. Die werden dann zurück zur Farm gebracht, wo sie gesäubert und verkauft werden.


My little Aussie note: I'm back in Broome after a week in Cygnet Bay at the top of Dampier Peninsula. Tomorrow I'll leave for Derby where I'm going to stay on a horse farm, I'm really excited! Hope you all are okay and survived the storm in Perth!