Sonntag, 21. Februar 2010

Auf den Spuren der Schildkröten

Von Carnarvon fuhr ich zehn Minuten auf dem Highway, bis ich auf eine Nebenstrasse kam, die bis zu Point Quobba führt. Dieser Ort ist bekannt für die Blow Holes. Durch Löcher im Felsen spritzt das Wasser bis zu 20 Meter hoch.




Danach ging es fast zwei Stunden lang weiter auf einer Sand- und Schotterpiste. Es war ziemlich holprig, aber nicht so schlimm wie der Weg zum Kalbarri National Park. Sobald der Sand etwas tiefer wurde, musste ich beschleunigen, damit ich nicht stecken blieb, wobei ich wie auf Eis rumrutschte und an euch im kalten Europa denken musste ;-)

Ein grosser Teil der Strasse führte direkt neben dem Meer vorbei. Schliesslich kam ich auf der Gnaraloo Station an. Es ist eine riesige Schaf- und Ziegenfarm die Cabins (kleine Häuschen mit Küche und Bad) an Feriengäste vermietet. Ich bekam auch eines dieser Häuser, doch es ist noch nicht fertig. Es stehen also nur ein paar Stühle und ein Bett drin und ein Haufen Sand, den ich erstmals wegwischen musste. Doch der Ausblick macht alles wieder gut.


Über die Sanddünen kommt man direkt zum Strand. Leider ist er etwas steinig, somit ist er nicht wirklich geeignet zum baden. Doch es gibt noch 3 Mile Beach und Gnaraloo Bay, die wir ab und zu besuchen, um uns abzukühlen. Trotz allem können wir jeden Abend beobachten, wie die Sonne langsam im Meer versinkt :-)

Hier auf der Farm lebt momentan das Turtle Team. Es sind sieben junge Menschen, die weltweit her gereist kamen (USA, Kanada, Australien, England), um Studien über die Schildkröten zu machen. Als sie im November hier ankamen, fuhren sie eine halbe Stunde entfernt von der Farm zum Strand, um nach Spuren zu suchen und herauszufinden, wo die Schildkröten ihre Nester platzierten. Wenn sie solch einen Ort fanden, markierten sie die Stelle einen Meter entfernt davon und schrieben das Datum auf. 50-80 Tage danach können die Jungen schlüpfen, also wird jede Nacht in zwei Schichten Wache gehalten und jede halbe Stunde einen Rundgang gemacht, um zu beobachten, ob sie schlüpfen. Passiert es, werden sie gezählt und geschaut, wie viele es ins Meer schaffen und wie viele von den Krabben gefressen werden. Fast die Hälfte aller Eier wird schon vorher von den Krabben aufgesucht und gefressen, und auf dem Weg zum Meer überleben auch nicht viele der Schildkröten. Doch leider darf das Turtle Team nicht eingreifen, da es ein natürlicher Prozess ist. Durch die Studie hoffen wir, dass es vom Staat erlaubt wird, die Nester zu schützen, damit mehr der Schildkröten überleben können.

Wenn sie schlüpfen, kämpfen sie sich erstmals durch den Sand an die Oberfläche. Während ihrem ca. halbstündigen Marsch zum Meer (vor drei Tagen schlüpften 75 Schildkröten aus einem Nest – Nester haben durchschnittlich um die 100 Eier, doch nicht alle sind befruchtet) entwickeln sie alle ihre Muskeln und die Lunge, die wir Menschen erst nach einigen Jahren vollständig entwickeln. Deshalb ist dieser Marsch überlebenswichtig und wir können die Schildkröten nicht einfach nehmen und ins Wasser werfen, damit sie die Krabben überleben.

Haben sie den Strand überlebt und das Meer erreicht, warten neue Gefahren auf sie. Alle möglichen Fische fressen sie und man sagt, nur eine von 1000 Schildkröten schafft es tatsächlich, alt zu werden. Einige werden auch aus Versehen in Netzen gefangen oder von Schiffen getroffen. Sobald sie im Meer sind, schwimmen sie zum Strom (Ocean Current). Dort bleiben sie fünf Jahre lang und ernähren sich von allen möglichen Sachen, die im Strom mit schwimmen. Ist wie bei Finding Nemo ^^ Nach fünf Jahren sind sie etwa Tellergross und brauchen mehr Nahrung, so verlassen sie den Strom und schwimmen zu einem Korallenriff oder einfach etwas näher zum Land. Nach 30 Jahren sind Schildkröten dann bereit, Eier zu legen, bis sie etwa 70 Jahre alt sind. Interessant ist jedoch, dass sie ihr Nest genau dort legen, wo sie selbst auch geboren wurden. Sie sind wie innerlich markiert und nach so vielen Jahren finden sie den Weg zurück zu ihrem Geburtsort ohne Probleme. Das ist echt faszinierend, da der Ort, wo sie vorher lebten, zum Teil 2000km weit entfernt ist!

Die folgenden Bilder sind von Sergio vom Turtle Team. Dies ist nun eine Loggerhead Turtle.




Hier kämpft sich die frisch geschlüpfte Schildkröte durch den Sand.


Diese hat die Krabben überlebt, yay!


Diese leider nicht…


Hier wird ein Loch gegraben, wo die Schildkröte anschliessend ihre Eier reinlegt.

Läuft die Schildkröte auf dem Sand, hinterlässt sie Spuren, die einem Traktor gleichen. So kann man auch gut sehen, wo sie ein Nest legte.

Es ist also sehr spannend, was ich hier erlebe. Ich war auch schon einmal auf einer Nachtschicht (von Mitternacht bis morgens um sechs Uhr), doch ausser Krabben sah ich leider nichts. Es war zum Teil etwas beängstigend, wenn die Krabben von allen Seiten auf uns zu kamen – ich fühlte mich wie Ron in Harry Potter, als er im Wald von Riesenspinnen umzingelt wurde ;-)

My little Aussie note: I’m at Gnaraloo Station and learn a lot about the turtles, as there is a Turtle Team here who observes the hatching of turtles. We’ve got a full house and we always have a lot of fun together. I will be staying here until March the 3rd, when I move on to Bullara Station. Hope you all are good and well ;-)

Dienstag, 16. Februar 2010

1932km: Carnarvon

Heute ist mein letzter Tag mit Internetanschluss, deshalb die kurze Pause zwischen den Beiträgen. Ich weiss nicht, ob ich die nächsten 1-2 Wochen Internet habe, deshalb bitte etwas geduldig sein mit meinem Blog :-)

Seit ein paar Tagen bin ich nun in Carnarvon. Die Stadt ist grösser als ich dachte, da alle immer von einem Kaff gesprochen haben. Nun gut, es ist auch ein Kaff mit 5200 Einwohnern, aber immerhin um einiges grösser als Denham, wo nur 607 Menschen lebten.

Carnarvon ist eher die ruhige Stadt der Plantagen. Auf Grund des subtropischen Klimas wachsen hier Bananen, Mangos, Ananas, Orangen, Avocados, Melonen und vieles mehr. Auf den 180 Plantagen wachsen 80% aller Bananen und 15% der gesamten Gemüseproduktion Westaustraliens. Ich befinde mich mitten in einer Mango- und Bananenplantage. Habe ich Hunger, kann ich einfach eine Runde drehen und ein paar Mangos pflücken – mjam! xD

Nun möchte ich euch etwas über die Arbeit mit den Bananen erzählen. Für mich war ja alles total neu, ich wusste nicht mal, wie die Pflanzen aussehen, von denen diese gelben, krummen Früchte wachsen, geschweige denn, wie man sie pflegt und letztendlich ernten kann. Die Plantage ist so gross, dass sie bereits über alle Stadien verfügt. Wir beginnen mal mit den kleinen Pflänzchen. Denen muss man Platz verschaffen, damit sie gut wachsen können. Die dürren Blätter werden abgeschnitten und das andere Gewächs rundherum gekürzt, damit es Wasser und Licht bekommt. Sind sie dann etwas grösser wie folgt, kümmert man sich nicht mehr um die Wurzeln, sondern nur noch um die dürren Blätter. Die liegen zum Teil aber so hoch, dass man echt Mühe hat, sie abzuschneiden.


Es wirkt wie im Urwald, vor allem, wenn man sich von Baum zu Baum kämpft, um nach zwei Stunden endlich am anderen Ende der Plantage wieder rauszukommen und Licht zu sehen.


Im inneren des Stammes befindet sich die Frucht. Die wird dann langsam hochgedrückt und wie bei einer Geburt aus dem Stamm oben heraus gepresst. Man sieht dann nur diese violette Blume, die Bananen befinden sich darin.


Langsam öffnet sich dann die Blume und man sieht die kleinen Bananen, wie sie sich langsam nach oben strecken und krumm werden. Auf meine Frage, weshalb die Bananen nun eigentlich nach oben wachsen und sich krümmen, bekam ich nur eine Antwort: das sei genetisch bedingt -.- Nicht unbedingt die Antwort, die ich haben wollte.

Sobald die Früchte ersichtlich sind, müssen wir die Blätter abschneiden, die sich um die Bananen herum legen, auch wenn sie noch nicht verdorrt sind. Denn ansonsten werden die Bananen an den Stellen braun, an denen die Blätter sie berühren, und dann können sie nicht verkauft werden, weil die Kunden ja nur die ganz schönen, gelben Bananen haben wollen ;-)

Und schliesslich sind sie dann so, wie wir die Bananen kennen. Nur halt grün. Denn gepflückt werden die Früchte immer grün.


Eine Staude kann zwischen 7-30kg wiegen, unsere waren durchschnittlich 14kg. Die kleinen musste ich dann heraustragen (die reichten mir auch völlig, die waren schon genug schwer o.O und am nächsten Tag spürte ich es in den Armen zu genüge ^^), die grossen nahm der Besitzer der Plantage. Wir legten sie alle auf den grossen Anhänger und fuhren zurück zur Farm, wo sie dann gewaschen wurden. Die Bäume, welche nun keine Bananen mehr hatten, mussten umgelegt werden, damit es Platz für die Tochter-Pflanzen gibt.



Der ganze Vorgang muss sehr vorsichtig gemacht werden, da die Bananen sehr empfindlich sind. Fallen sie auf den Boden, werden sie gleich weggeworfen, weil sie dann braun statt gelb werden.

Und letztendlich geht’s ans Sortieren und Abpacken, damit sie für den Verkauf bereit sind. Und der Rest? Mh..ja der wird von uns gegessen xD

Noch eine kleine Anmerkung: Die Kilometerzahl im Titel entspricht meinem Kilometerzähler. Das heisst, so viel bin ich bisher, seit ich das Auto habe, schon gefahren. Es heisst nicht, dass ich z.B. hier von Denham nach Carnarvon 1932km zurück legen musste ;-) Und ihr könnt auch nicht die Zahlen vergleichen, um die Distanz der verschiedenen Orte herauszufinden, da ich an jedem Ort noch Ausflüge mache und dies auch bei meinem Kilometerzähler addiert wird.

Hoffe alle Unklarheiten wurden jetzt beseitigt – ansonsten einfach melden :-)

Montag, 15. Februar 2010

Reise auf dem Northwest Coastal Highway

Seit Geraldton bin ich übrigens auf dem Northwest Coastal Highway unterwegs, nach dem ich meinen Blog benannt habe. Ursprünglich dachte ich ja, dass dieser Highway von Perth bis nach Broome oder so geht, doch angeblich startet er erst in Geraldton. Von Denham her waren es etwa 200km auf einer asphaltierten Strasse bis zum Highway, die ich wieder zurück fahren musste.

Die Fahrt nach Carnarvon dauerte länger als ich dachte. Ich war gute vier Stunden mit dem Auto unterwegs, dazu kamen aber noch die vielen Stopps, die ich zwischendurch machte, um jenste Sehenswürdigkeiten zu bestaunen.

Als erstes machte ich halt beim Eagle Bluff. Die Strasse dorthin war schrecklich, ich fuhr mit etwa 20km/h und es schüttelte mich nach wie vor durch. Mein armes Auto! Doch es hat sich letztendlich gelohnt! Ein kleiner Weg führte zum Aussichtspunkt, von wo man auf Shark Bay herunter sehen konnte.


Ich sah viele Fische im Meer und war etwas enttäuscht, dass keine anderen Meerestiere zu sehen waren, da dieser Aussichtspunkt dafür bekannt ist, Haie, Seekühe, Schildkröten und Rochen zu sichten. Doch es hatte nur so doofe Fische. Ich überlegte mir schon, ob ich diese Fische in den Blog stellen und einfach behaupten soll, es seien Haie ;-) Doch dann traf ich ein paar Iren mit Feldstecher ausgerüstet, die dann bestätigten: das sind tatsächlich Haie! Ich hätte nicht gedacht, dass sie in so grossen Schwärmen unterwegs sind…aber es ist ja schon eigenartig, Haie in Shark Bay ;-)


Kurz bevor ich dann auf den Highway kam, fuhr ich 4km nach Hamelin Pool, wo man Stromatoliten begutachten konnte. Diese sind 3.5 Milliarden Jahre alt! Manchmal dauert es 30 Jahre, damit ein Zentimeter wächst. Es sind mehrschichtige Kalkstein-Felsen (oder so ^^), bestehend aus Blaualgen (Einzeller). Fragt mich nicht, was das jetzt genau heisst. Ich fand es lediglich erstaunlich, dass die so alt sind und machte wie alle Touristen ein paar Fotos davon.


Auf dem Weg zurück zum Parkplatz gab es eine Ruine der besonderen Art. Früher, als noch nicht viel Holz und Steine zum Bau von Häusern zur Verfügung stand, wurden einige Gebäude (unter anderem auch die Kirche in Denham) aus Muscheln gebaut. Hier seht ihr einen Teil einer Muschel-Mauer.


Heutzutage werden diese Muscheln nur noch für die Restauration von historischen Gebäuden in Shark Bay gebraucht.

Sobald ich auf den Highway kam, ging es nur noch geradeaus. Es war ermüdend, vor allem weil ich auch keine Musik hören konnte, da der Radio kein Signal hatte und meine Musik-Kassette (ja, die gibt’s tatsächlich noch ^^), die ich in einem Roadhouse kaufte, sich ständig verfing und das Band rauskam. Leider hat mein Auto ja keinen CD-Player -.- Und ja, ich hielt tatsächlich mal an und rannte und hüpfte um mein Auto rum :P Das hilft wirklich! Und dann noch was essen und man ist wieder wach für die Weiterfahrt.

Auf einmal änderte sich dann die Landschaft. Das passierte so plötzlich, dass ich mich wunderte, ob ich wohl zwischendurch einschlief. Der Sand am Rand der Strasse wurde viel heller, die grünen Büsche verschwanden mehrheitlich und es herrschte eine kahle, weite Gegend. Von einem Aussichtspunkt aus konnte ich ein Foto von dieser Gegend und dem Northwest Coastal Highway machen.


Sorry übrigens für die ewigs langen Postings. Eigentlich mache ich lieber kurze und dafür ausführliche Berichte, doch mit dem Internet hier ist das nicht möglich. Ansonsten würde ich noch über Denham schreiben, wenn ich längst in Darwin angekommen bin ;-)

PS: Wer schenkt mir diese Insel? Da will ich wohnen :D (auch wenn sie von Haien umgeben ist *grins*)

Freitag, 12. Februar 2010

1512km: Denham

Die WWOOFing Familien in Denham sind alle etwas komisch. Plötzlich werden Daten verwechselt, man bekommt eine Zusage und am nächsten Tag erfährt man per Zufall über Drittpersonen, dass man doch nicht hin darf. Es lief alles etwas quer und da ich weiter wollte, fuhr ich mit einer Französin nach Denham. Wir hatten keine Ahnung, was uns dort erwartet und wo wir die nächste Nacht verbringen werden.

Der Weg war lange und die Strasse sah immer gleich aus: schnurgerade, manchmal mit ein paar wellenförmigen Hügelchen dazwischen, aber sonst immer geradeaus. Links und rechts wimmelte es nur so von Busch und ab und zu begegnete uns auch mal ein Auto. Als dann endlich ein Schild kam mit dem ersten Roadhouse (nach etwa zwei Stunden Fahrt), sahen wir ein Emu. Naja..oder zumindest das, was von ihm übrig war. Es lag mitten auf der Strasse! -.-

Unterwegs machten wir halt beim Shell Beach. Der Strand besteht, wie der Name schon sagt, nicht aus Sand, sondern aus ganz vielen, kleinen, weissen Muscheln.


Insgesamt brauchten wir fast vier Stunden, bis wir endlich in Denham ankamen. Nach einem kurzen Besuch im Visitor Centre entschieden wir uns: wir gehen zelten! Ich kaufte im nächsten Shop (es hat ja nicht so viele hier in Denham ;-)) ein Zelt und suchten den nächsten Caravan Park. Dort verbrachten wir eine extrem stürmische Nacht (es windete so stark, dass wir zum Teil fürchteten, dass es uns das Zelt wegweht ^^).

Am nächsten Tag gingen wir nach Monkey Mia. Diese Stadt (also ja, Stadt kann man es ja nicht wirklich nennen, so ein Kaff halt) ist berühmt für die Delfine-Fütterung. Da die Schulferien vorbei waren und es auch nicht wirklich Saison war für diese Gegend, waren nur wenige Besucher da und wir bekamen die Gelegenheit, auch einen Delfin zu füttern. Das war echt toll! Aber man durfte sie leider nicht anfassen, da sie dazumal einige Touristen gebissen haben. Ausserdem fühlen sie sich (nach Angaben der Arbeiter) sehr fein, aber gleichzeitig auch steinhart an. Sie haben extreme Kraft in ihrer Schwanzflosse und können damit jemanden umhauen. Deshalb müssen die Zuschauer während der Fütterung aus dem Wasser und nur diejenigen, welche gerade mit füttern an der Reihe sind, dürfen rein. Wenn die Arbeiter dann den Arm hoch halten, heisst das, dass sie nur noch einen Fisch haben. Die Delfine wissen das und verschwinden danach wieder ins Meer.


Am Tag gibt es drei Fütterungen. Früher machten sie mehrere, doch dann gab es Delfine, welche sich nur noch aufs Fressen fixierten und Sachen wie das Beibringen ihrer Jungen von Sozialverhalten und Jagen vernachlässigten. Und ein Delfin, der nicht sozial ist, kann nicht überleben. Deshalb wurde es auf drei Mahlzeiten zurück gesetzt und die Delfine wissen das. Nach dem dritten Mal kommen sie erst am nächsten Tag wieder.

Übrigens können Delfine ihre Augen nicht so bewegen wie wir. Wenn sie also genauer sehen wollen, wer oder was sich über ihnen befindet, drehen sie sich auf die Seite, damit die Augen nach oben schauen können.
Hier ein paar Fotos von den Delfinen und der wunderschönen Umgebung von Monkey Mia.


Hier sieht man, wie sich die Delfine drehen, um nach oben zu schauen. Ausserdem habe ich ja erklärt, dass wir sie nicht anfassen dürfen, doch die Delfine selber suchen zum Teil den Kontakt (ihnen ist es erlaubt ;-)), das kann man hier auch gut erkennen.



Als wir dann nach einem super Tag zurück nach Denham fahren wollten, begegnete uns mitten auf der Strasse noch ein Emu – diesmal ein lebendiges xD


My little Aussie note: At the moment I'm in Carnarvon, working on a farm with heaps of bananas and mangos. Next week I'll go on to Gnaraloo Station, but about this I write in my next post ;-) Hope you're all well!

Dienstag, 9. Februar 2010

886km: Kalbarri

Ich bin zwar schon weiter in meiner Reise, doch da ich in Kalbarri kein Internet hatte, mache ich einen kurzen Rückblick.

Zusammen mit zwei Französinnen fuhr ich von Geraldton nach Kalbarri. Unterwegs machten wir einen kurzen Abstecher zum Pink Lake in Port Gregory. Der See ist tatsächlich total pink und sieht total unwirklich aus ^^


Bald konnten wir dann das Meer sehen und ich fuhr auf einer Schotterpiste zur Küste, wo man traumhaft schöne Klippen sehen konnte. Das erste Foto ist Grandstand, danach folgt Island Rock und schliesslich Natural Bridge.




In Grandstand standen wir vor meinem Auto und waren gerade dabei, einzusteigen, als ein anderes Auto daher gerast kam, mit einem komischen Ding auf dem Dach. Wir schauten alle ganz verdutzt, als es einfach durch die Parkplätze durch und wieder zurück fuhr. Erst danach realisierte ich, dass es ein Google-Auto war, das entweder für Google Street View oder für Google Earth gefilmt hat! Falls ihr mich also sehen wollt, sucht das Internet ab ;-)

Schliesslich kamen wir dann in Kalbarri an. Ich brachte die beiden Französinnen zu einem Backpacker und machte mich danach auf den Weg zur Murchison House Station. Nach zehn Minuten und einer langen, holprigen Schotterpiste kam ich an. Ich verbrachte insgesamt eine Woche dort. Die Arbeit war ziemlich hart und dauerte länger als auf anderen Farmen. Wir mussten Zäune aufbauen, um wilde Ziegen zu fangen, dabei mussten wir uns vor Wildschweinen und den Stieren in Acht nehmen (je nach dem hätten wir ins Auto rennen müssen, weil die ziemlich angriffig sind ^^) und wir trafen auch auf eine Brown Snake, eine der giftigsten Schlangen in Australien. Wären wir gebissen worden, hätten wir es nicht überlebt, da wir eine halbe Stunde Autofahrt von der Farm selbst entfernt waren. Das Gelände ist extrem gross (75km2), man kann ewig lang fahren und befindet sich immer noch auf der gleichen Farm. An einem Tag auf dem Weg zur Arbeit sind wir dann mal im Sand stecken geblieben ^^


Gleich daneben (in australischer Sicht ;-)) befindet sich der Kalbarri National Park. An einem schönen Morgen fuhr ich mit Sibylle, einer Französin, und Phil, einer Irin, dort hin und verbrachten einige Stunden damit, Fotos zu schiessen und bei der Hitze herumzulaufen. Durch die Steine wurde es bis zu 50 Grad. Zum Glück hatten wir genügend Wasser dabei und waren auch sonst gut ausgerüstet gegen die Hitze. Erstaunlich (oder eher bedenklich) war ja, dass gewisse Touristen mit ihren Flipflops durch die Gegend liefen, wobei wir mit unseren Wanderschuhen zum Teil schon Mühe hatten. Doch die Schweisstropfen haben sich gelohnt, es entstanden wunderschöne Bilder und wir hatten eine tolle Zeit, auch wenn der Fluss wegen der Jahreszeit eher einem Tümpel gleicht.


Das ist Nature's Window - der weltweit meist fotografierte Ort ;-)


Kleines Suchrätsel: Wer findet mich auf diesem Bild? xD



Schliesslich, an meinem zweitletzten Tag in Kalbarri, machte ich mit denselben beiden Mädels einen Ausflug auf die Hutt River Province. Diese Provinz wurde 1970 gegründet und gehört offiziell nicht mehr zu Australien. Der Besitzer der Farm war damals mit den Steuern seiner Ernte nicht einverstanden (oder sowas in der Art ^^) und fand in den Gesetzen eine Lücke. Innerhalb von einem Jahr erreichte er also seine Unabhängigkeit und ernannte sich selbst zum Price irgendwas ^^. Wir sprachen mit der Queen (das war echt lustig, ich musste mir das Lachen verkneifen, weil das so unglaublich klingt) und erfuhren einiges über die damaligen Zustände. Wir bekamen dann einen Stempel in den Pass für unser Visa und die Queen fragte, ob wir heute auch wieder ausreisen, damit sie den Ausreisestempel auch gleich rein machen konnte. Das war echt ein komischer Moment und ich brachte den ganzen Tag mein Grinsen nicht mehr weg ;-)
Die Hutt River Province verfügt ausserdem über eine Kirche, eine Post (mit eigenen Postmarken, dazu gibt es auch eine eigene Währung), einen Souvenir Shop und das Haus, in dem sie lebten. Zudem wurde der Kopf vom König aus Stein gemeisselt xD Das folgende Foto ist nicht von mir, denn ich habe an diesem Tag die Kamera vergessen -.-


My little Aussie note: I’ve had a wonderful time in Kalbarri, but unfortunately no internet. That’s why I tell you about Kalbarri now, although I already travelled further north. At the moment I’m travelling with a French girl and she will probably join me longer that the other two, because she’s also a WWOOFer and does about the same trip as I do. Oh and by the way, to all who are worried about me going north: Thanks to Liz I’ve got a thing (forgot the name) with an alarm button! If my car ever breaks down in the middle of nowhere, I can press the button and it will send a signal via a satellite every 15 seconds for about ten days. So don’t worry, I’ll be fine :-)