Montag, 31. Mai 2010

Zerstörung und Wiederaufbau


Nun mal etwas Geschichtliches zu Darwin. Die Stadt hat ihren Namen von Charles Darwin, obwohl er selber Darwin nicht entdeckt hatte. Er war lediglich zwischen 1831 und 1836 an Bord des Schiffes, in dem John Clements Wickham und John Lort Stokes am 9. September 1839 im heutigen Darwin landeten und ihren Ankerplatz Port Darwin nannten.

Am 5. Januar 1869 wurde an dieser Stelle mit 135 Siedlern Palmerston gegründet, benannt nach dem britischen Premierminister Lord Palmerston, bis die Stadt 1911 als Hauptstadt des bis 1978 noch zu South Australia gehörigen Northern Territory wieder in Darwin umbenannt wurde.

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde ganz Darwin wegen einer befürchteten japanischen Invasion bis auf 2.000 Einwohner evakuiert. 32'000 Soldaten wurden in Darwin stationiert. Am 19. Februar 1942 wurde dann die Stadt von insgesamt 242 japanischen Flugzeugen bombardiert, die neben den Treibstofflagern der Stadt auch die Gegend um den Hafen fast vollständig zerstörten. Der Angriff kostete mindestens 243 Zivilisten und Soldaten das Leben. Dies war seit Staatsgründung der erste Angriff auf australisches Gebiet.

Bereits zweimal wurde die Stadt fast komplett durch einen Zyklon zerstört. Am 25. Dezember 1974 wurde Darwin erneut von einem Zyklon namens Tracy getroffen. 71 Einwohner wurden getötet, mehr als 70 Prozent der Bauwerke in der Stadt, zumeist alte aus Backsteinen gebaute Häuser, wurden zerstört. Nach der Naturkatastrophe wurden rund 30.000 der damals 43.000 Einwohner per Flugzeug aus der Stadt gebracht. Die Stadt wurde erneut wiederaufgebaut, wobei stabilere Baumaterialien und Bautechniken angewendet wurden.

Darwin hat ein tropisches Klima mit einer Trocken- und Regenzeit. Die Trockenzeit reicht von Mai bis September. Während des Tages ist es dabei fast immer sonnig und trocken, und die Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa 50 %. In den kühlen Monaten (Juni/Juli) liegen die niedrigsten Temperaturen im Durchschnitt bei 20 °C und die maximalen Temperaturen bei 31 °C. Von Dezember bis in den April regnet es sehr häufig am späten Nachmittag, Gewitter ziehen über das Land, und die Luftfeuchtigkeit liegt oft bei 95 %, aber die Temperatur kann für Stunden auf 26–28 °C sinken. Darwin ist die Stadt in Australien mit der geringsten „hohen“ Temperatur. Jeden Tag sind es 33 °C, ein kalter Tag ist 32 °C und ein heißer Tag ist 34 °C ;-)

Am Sonntag war ich am Mindil Sunset Market, der jeweils zweimal die Woche stattfindet und nebst Essensständen aus aller Welt und vielen verschiedenen Marktständen auch Didgeridoo und andere Musikshows bietet. Es ist auch eine schöne Gelegenheit, den Sonnenuntergang am Strand zu beobachten (wenn es mal nicht bewölkt ist -.- die Regenzeit dauert dieses Jahr etwas länger...)

Mittwoch, 26. Mai 2010

8110km: Darwin

Noch am Abend vor meiner Abreise sah ich in der Waschküche von meinem Campingplatz eine Notiz von einem Engländer, der eine Mitfahrgelegenheit nach Darwin sucht. Ich schrieb ihm eine SMS und schliesslich musste ich mein Auto umräumen, damit beide, der Engländer und die Holländerin, Platz hatten. Es war schön, mal eine Abwechslung bei den Mitfahrern zu haben.

Unser erster Stopp nach 60km waren die Edith Falls. Es war als 2-stündiger Wanderweg ausgeschildert, wobei dies für die eher Langsamen gedacht ist und wir die ganze Strecke in den zwei Stunden schafften, plus einen langen Aufenthalt beim Pool mit schwimmen und Mittagspause. Hier ein paar Bilder von den Falls, endlich ein richtiger Wasserfall!





Es dauerte anschliessend drei weitere Stunden, bis wir endlich Darwin erreichten – mein letzter Ort von meiner Autoreise!

My little Aussie note: I'm here in Darwin since last Friday, so almost a week. It's nice but quite humid, I thought I left that behind me -.- Anyway, I enjoy being finally back in a city, though I also loved the little towns on the way from Perth to Darwin. I don't want to tell you to much about what I've done since I'm in Darwin as this would take all the fun of my following postings ;-)

Sonntag, 23. Mai 2010

7539km: Katherine

Der Abschied von Kununurra fiel mir schwer, ich hatte super Tage dort erlebt und es war eine der besten Orte, die ich je in Australien besuchte. Doch die Reise musste weiter gehen und so fuhr ich gemeinsam mit einer Holländerin nach Katherine. Unterwegs fiel uns auf einmal auf, dass wir die Zeit ja um 1.5h vor stellen mussten, da wir Westaustralien nun verliessen und ins Northern Territory kamen.

Auf der Farm in Katherine gab es vor allem eine Aufgabe: Squash pflücken! Und das jeden Tag! Squash sind kleine Kürbisse, die ich wohl noch nie zuvor in meinem Leben gegessen habe. Sie sahen aus wie unsere Zierkürbisse (sagt man eigentlich Kürbisse? Irgendwie sieht das Wort komisch aus ^^). Das hier sind jedenfalls die Dinger, die ich nicht mehr sehen kann xD


Nach einer Woche auf der Farm ging ich zurück nach Katherine, um ein paar Sachen anzuschauen. Am ersten Tag ging ich zum Katherine Gorge. Dort wurde ich gleich am Anfang meiner kurzen Wanderung von einer Olive Python überrascht, eine etwa 4 Meter lange Schlange mit ca. 10cm Durchmesser (oder mehr).

Die Aussicht über den Gorge war atemberaubend.


Schliesslich wurde ich noch mit einem Pool und Wasserfall belohnt, der Weg dorthin war ziemlich steinig und es ging hoch und runter. Das Ende war aber lohnenswert!


Am nächsten Tag fuhr ich zum Cutta Cutta Cave. Cutta bedeutet „Sterne“, Cutta Cutta demnach „viele Sterne“. Es handelt sich um eine Höhle mit Steinen, die wie kleine Sterne zu leuchten beginnen, wenn man mit der Taschenlampe darauf scheint. Diese Höhle wurde von einem Mann entdeckt, der seine Kühe durch dieses Land trieb und auf einmal ein paar Tiere vermisste, die in die Höhle fielen.


Am Abend verweilte ich mich jeweils bei den Hot Springs. Das ist eine Wasserquelle mit warmem Wasser (wobei das Wasser nach meinem Empfinden etwas wärmer sein könnte, die Zebedee Springs waren jedenfalls einiges wärmer). Es war aber angenehm und an einem tieferen Punkt hatte es ein Seil, mit dem man sich in den Pool schwingen konnte ;-)

Ich genoss jedenfalls die drei Tage in Katherine!

My little Aussie note: I stayed in Katherine for a week on a farm with a lot of fruits. Most of time I had to pick squash and cucumbers, wash and pack them. I could eat every day grapefruits fresh from the tree and we also cooked a lot with the homegrown veggies. After a week I left the farm and stayed for a few nights in Katherine itself on a Caravan Park and I did some excursions to Katherine Gorge, Cutta Cutta Cave and the hot springs. All in all it was a great time and I was excited about my last road trip with my car, the road to Darwin.

Montag, 17. Mai 2010

Kanutrip auf dem Ord River

Drei Tage lang paddelte ich mit vier weiteren Touristen (zwei Engländer, eine Holländerin und ein Australier) den 55km langen Ord River vom Lake Argyle zurück nach Kununurra.


Auf dem Weg sahen wir viele Sachen, wie zum Beispiel bei unserem ersten Halt den Flying Fox. Es waren einige Bäume voll mit einer Art Fledermaus, die aber den Kopf eines Fuchses hat. Sieht sehr speziell aus und sie machen einen riesigen Lärm, und stinken tun sie auch ;-) Aber es war interessant, ich habe die noch nie zuvor gesehen (wobei ich dachte, sie hätten die auch im Mausoleum im Zoo Zürich).


Unsere Mittagspause verbrachten wir in einer kleinen Bucht und ruhten uns von der ersten Strecke aus. Dann ging es weiter bis zu unserem ersten Camp.


Am nächsten Tag sahen wir interessante Tiere. Vögel, die nach ihrem Tauchgang ihre Flügel in der Sonne trockneten und einige Krokodile, die zum Teil nur einen Meter von uns entfernt waren. Eines sahen wir durch die Seerosen hüpfen und ein anderes tauchte unter unser Kanu. Das fand ich schon eher beängstigend ;-) Aber es sind nur Süsswasserkrokodile, die tun einem generell nichts.



Die Nacht verbrachten wir an einem anderen Camp und stiegen am nächsten Morgen auf einen kleinen Hügel, wo wir eine wunderbare Sicht auf den Fluss hatten.


Diesmal gab es einen Stopp an einem Ort, wo wir nicht baden durften, denn erst kürzlich wurde ein Salzwasserkrokodil gesichtet. Wir mussten vom Rand weg stehen, während wir assen.


Und dann ging es schon langsam dem Ende zu, was mir recht war, denn mit der Zeit spürte ich es ganz schön in den Armen ;-) Das letzte, was wir sahen, war der Elephant Rock – wobei ich immer noch finde, es sieht eher wie ein Koala oder ein Büffel aus ^^


Von hinten, als wir schon daran vorbei paddelten, wird er jedoch „Sleeping Buddha“ genannt. Weshalb, könnt ihr selber hier sehen.


Insgesamt war es eine abenteuerliche, interessante Reise, die mit viel Muskelkater verbunden war, aber sich auf jeden Fall lohnte!

Dienstag, 11. Mai 2010

Purnululu Nationalpark: The Bungle Bungles

Dies ist nun ein langer Blogeintrag, doch es war auch ein langer Tag. Ich entschied mich nämlich dazu, eine Tagestour zu den Bungle Bungles zu machen.
Am Morgen um halb sechs Uhr holte mich ein Pilot ab, der mich an den Flughafen brachte. Dort stieg ich mit zwei weiteren Touristen in ein kleines Flugzeug, mit dem wir die 180km südlich zu den Bungles flogen. Der Scenic Flight war ein einmaliges Erlebnis, es war toll, die ganze Gegend mal von oben zu sehen, die ich sonst ja immer nur aus der Sicht des Autos betrachten kann.
Als erstes flogen wir über den Ord River, auf dem man Kanutrips machen und auch Süsswasserkrokodile sichten kann.


Schliesslich fliesst der Ord River in den Lake Argyle, ein riesiger See, über den wir flogen. Er schien endlos zu sein, vielleicht lag es aber auch daran, dass unser Flugzeug eher langsam flog, weil es ja ein Scenic Flight ist und es nicht einfach nur von A nach B fliegt.



Über dem See kamen wir in kleinere Turbulenzen und ich war froh, dass ich noch nichts gefrühstückt hatte. Nach dem See waren wir auf halbem Weg. Wir flogen über wüstenähnliche Gegenden, dann wieder Hügellandschaften, und auch über eine Diamanten-Mine.


Und dann konnte ich sie endlich sehen: Die Bungles! Mit ihren gestreiften Mustern stachen sie von den anderen Hügeln ab.


Auf einem kleinen Flugplatz liess mich der Pilot raus und empfing vier weitere Fluggäste. Ich war die einzige, welche die Bodentour machte und hatte einen eigenen Führer. Das war irgendwie komisch, aber da wir nicht auf andere warten mussten, zeigte er mir Orte, die eigentlich nicht in der Tour mit drin sind.



Schliesslich kamen wir zur Cathedral Gorge. Wir liefen zwischen zwei Felswänden bis zum Ende, wo ein kleiner See war und man konnte sehen, wo zur Regenzeit der Wasserfall runter kam. Doch sobald Wasser runter läuft, darf man die Gorge nicht mehr betreten, da dann alles überflutet wird und es gefährlich ist.

Mein Guide testete dann die Akustik und sang ein Lied. Mich konnte er dazu nicht zwingen ;-) Hier auf dem zweiten Bild seht ihr ihn stehen, rechts am Rand.



Danach fuhren wir zum nördlichen Teil der Bungles, der sah ganz anders aus. Nach gut einer halben Stunde Fahrt mit einem 4WD kamen wir zum Echidna Chasm. Der Weg war noch enger als bei der Cathedral Gorge.


Drinnen gab es einen kleinen Platz mit Bänken, wo wir unsere Sandwiches assen. Dann ging es weiter bis zum Ende, wo ein grosser Felsmocken zwischen den Wänden eingeklemmt war. Es sah gefährlich aus, als würde er bald herunter fallen. Hier auf diesem Bild könnt ihr ihn sehen.


Nach einem langen, erlebnisreichen Tag fuhren wir wieder zurück zum Flugzeug, das mich nach Kununurra zurück flog. Ich füllte meine Kamera und musste zum Teil sogar Bilder löschen, weil ich nicht mehr aufhören konnte zu klicken ;-)

Hier mein letztes Bild, Kununurra von oben:

Mittwoch, 5. Mai 2010

Zebedee Springs & Emma Gorge

Nach zwei Wochen verliess ich El Questro. Auf dem Weg zurück nach Kununurra wollte ich aber noch so viel wie möglich sehen, so ging ich als erstes zu den Zebedee Springs, die für ihr 32 Grad warmes Wasser bekannt sind. Schade war, dass zu dieser Zeit ein WesternXposure – Tourenbus dort einen Halt machte und der ganze Pool voll war mit Touristen. Aber das Wasser war schön warm und somit hatte ich mein morgendliches Bad, das ich in vollen Zügen genoss!



Dann ging es weiter auf die Gibb River Road, die Strasse, die ja eigentlich nur für Vierradantrieb geeignet ist. Doch diese Strecke war okay (wie ich schon bei der Hinfahrt berichtete, gab es nur ein paar Flüsse, die aber nicht allzu tief waren und für mein Auto gut befahrbar waren) und schliesslich kam ich zur Emma Gorge. Dort gibt es ein Restaurant und ein Campingarea, es ist ähnlich, doch ein bisschen kleiner wie El Questro Station.

Die Wanderung bis zum Wasserfall war eher kurz (ich lief etwa eine halbe Stunde) und ich erreichte einen Pool, der mit hohen Felsenwänden umkreist war und durch einen Teil von Regenwald verborgen lag. Es war ein traumhafter Ort, obwohl das Wasser verglichen mit den Zebedee Springs sehr kalt war. Ich ging dennoch baden und nahm eine Dusche unter dem Wasserfall.




Zurück in Kununurra waren die beiden Backpackers voll. Ich befürchtete das, doch ich konnte nicht reservieren, weil das nur mit einer Kreditkarte möglich ist, die ich nicht habe -.- So musste ich in den Caravan Park und mal wieder mein Zelt auspacken. Es war zwar gar nicht mal so schlecht, denn ich bezahlte nur die Hälfte eines Backpacker-Zimmers und neben meinem Zelt fand ich eine Steckdose, die ich nun heimlich benutze. Wer sieht schon ein Kabel im Dunkeln, das in mein Auto geht und meinem Computer Strom gibt ;-)

So sieht übrigens mein Campingplatz aus:



My little Aussie note: I left El Questro and staying now at a Caravan Park in Kununurra. But I won’t tell you yet what I’ve been doing here, you’ll have to read my next posting here in my blog ;-) It looks like on Tuesday I’m going to Kathrine to my next WWOOFing family and then I’m almost in Darwin – wow! I can’t believe that my trip comes to an end very soon.