Dienstag, 16. Februar 2010

1932km: Carnarvon

Heute ist mein letzter Tag mit Internetanschluss, deshalb die kurze Pause zwischen den Beiträgen. Ich weiss nicht, ob ich die nächsten 1-2 Wochen Internet habe, deshalb bitte etwas geduldig sein mit meinem Blog :-)

Seit ein paar Tagen bin ich nun in Carnarvon. Die Stadt ist grösser als ich dachte, da alle immer von einem Kaff gesprochen haben. Nun gut, es ist auch ein Kaff mit 5200 Einwohnern, aber immerhin um einiges grösser als Denham, wo nur 607 Menschen lebten.

Carnarvon ist eher die ruhige Stadt der Plantagen. Auf Grund des subtropischen Klimas wachsen hier Bananen, Mangos, Ananas, Orangen, Avocados, Melonen und vieles mehr. Auf den 180 Plantagen wachsen 80% aller Bananen und 15% der gesamten Gemüseproduktion Westaustraliens. Ich befinde mich mitten in einer Mango- und Bananenplantage. Habe ich Hunger, kann ich einfach eine Runde drehen und ein paar Mangos pflücken – mjam! xD

Nun möchte ich euch etwas über die Arbeit mit den Bananen erzählen. Für mich war ja alles total neu, ich wusste nicht mal, wie die Pflanzen aussehen, von denen diese gelben, krummen Früchte wachsen, geschweige denn, wie man sie pflegt und letztendlich ernten kann. Die Plantage ist so gross, dass sie bereits über alle Stadien verfügt. Wir beginnen mal mit den kleinen Pflänzchen. Denen muss man Platz verschaffen, damit sie gut wachsen können. Die dürren Blätter werden abgeschnitten und das andere Gewächs rundherum gekürzt, damit es Wasser und Licht bekommt. Sind sie dann etwas grösser wie folgt, kümmert man sich nicht mehr um die Wurzeln, sondern nur noch um die dürren Blätter. Die liegen zum Teil aber so hoch, dass man echt Mühe hat, sie abzuschneiden.


Es wirkt wie im Urwald, vor allem, wenn man sich von Baum zu Baum kämpft, um nach zwei Stunden endlich am anderen Ende der Plantage wieder rauszukommen und Licht zu sehen.


Im inneren des Stammes befindet sich die Frucht. Die wird dann langsam hochgedrückt und wie bei einer Geburt aus dem Stamm oben heraus gepresst. Man sieht dann nur diese violette Blume, die Bananen befinden sich darin.


Langsam öffnet sich dann die Blume und man sieht die kleinen Bananen, wie sie sich langsam nach oben strecken und krumm werden. Auf meine Frage, weshalb die Bananen nun eigentlich nach oben wachsen und sich krümmen, bekam ich nur eine Antwort: das sei genetisch bedingt -.- Nicht unbedingt die Antwort, die ich haben wollte.

Sobald die Früchte ersichtlich sind, müssen wir die Blätter abschneiden, die sich um die Bananen herum legen, auch wenn sie noch nicht verdorrt sind. Denn ansonsten werden die Bananen an den Stellen braun, an denen die Blätter sie berühren, und dann können sie nicht verkauft werden, weil die Kunden ja nur die ganz schönen, gelben Bananen haben wollen ;-)

Und schliesslich sind sie dann so, wie wir die Bananen kennen. Nur halt grün. Denn gepflückt werden die Früchte immer grün.


Eine Staude kann zwischen 7-30kg wiegen, unsere waren durchschnittlich 14kg. Die kleinen musste ich dann heraustragen (die reichten mir auch völlig, die waren schon genug schwer o.O und am nächsten Tag spürte ich es in den Armen zu genüge ^^), die grossen nahm der Besitzer der Plantage. Wir legten sie alle auf den grossen Anhänger und fuhren zurück zur Farm, wo sie dann gewaschen wurden. Die Bäume, welche nun keine Bananen mehr hatten, mussten umgelegt werden, damit es Platz für die Tochter-Pflanzen gibt.



Der ganze Vorgang muss sehr vorsichtig gemacht werden, da die Bananen sehr empfindlich sind. Fallen sie auf den Boden, werden sie gleich weggeworfen, weil sie dann braun statt gelb werden.

Und letztendlich geht’s ans Sortieren und Abpacken, damit sie für den Verkauf bereit sind. Und der Rest? Mh..ja der wird von uns gegessen xD

Noch eine kleine Anmerkung: Die Kilometerzahl im Titel entspricht meinem Kilometerzähler. Das heisst, so viel bin ich bisher, seit ich das Auto habe, schon gefahren. Es heisst nicht, dass ich z.B. hier von Denham nach Carnarvon 1932km zurück legen musste ;-) Und ihr könnt auch nicht die Zahlen vergleichen, um die Distanz der verschiedenen Orte herauszufinden, da ich an jedem Ort noch Ausflüge mache und dies auch bei meinem Kilometerzähler addiert wird.

Hoffe alle Unklarheiten wurden jetzt beseitigt – ansonsten einfach melden :-)

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